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Indikation
Wie entscheidet man, ob der Weg zum Psychotherapeuten oder Coach angebracht ist? Eine Kluft zwischen Wünschen und Wunscherfüllungen gehört zum Leben. Wenn seelische Probleme aber nicht von allein oder mit Hilfe von Freunden verschwinden, kann eine Therapie lebenswichtig sein. Natürlich kann die Motivation eines Therapiebeginns auch sein, seine eigene Identität bewusster erleben zu wollen, wobei eine therapeutische Begleitung viel an Lebenszeit ersparen kann.
Prinzipiell gilt:
Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, eine Therapie zu beginnen, ist dies bereits Grund genug, es auch zu tun. Wenn die Psychoanalyse im Laufe der auf eine lange Dauer ausgerichteten Sitzungen in einem guten Sinne ihr Geheimnis verliert, wirkt sie bereits. Tut sie es in einem negativen Sinne, können wir - sofern dies nicht anfänglich schon geschehen ist - überlegen, ob nicht das philosophisch gestimmte Gespräch der bessere Weg ist oder eine ganz andere Alternative sich anbietet.
Fortsetzung:
Außerhalb von Deutschland sind Psychotherapien und insbesondere die Psychoanalyse mitunter so populär und so wenig stigmatisiert, dass sie geradezu als persönlichkeitsfördernder Standard gelten. In manchen Kreisen ist es das Ideal, dass jeder
unabhängig vom Leidensdruck - seinen Weg unter eigenen und fremden Autoritäten nachbesichtigt, um danach besser mit sich umgehen zu können. In Deutschland hingegen erwartet man eher eine "Indikation" nach dem Vorbild schulmedizinischen Krankheitsbilder. Um doch einige Gebiete zu nennen, die dem, der bereits woanders oder durch eine Selbstdiagnose einen Namen für das Fragen des Menschen suchte, möchte ich doch einige Felder nennen, die den Aufhänger einer Therapie abgeben können (wenn es auch faktisch der rote Faden ein Satz sein wird, der nur von einem Individuum stammt):
Vaterproblematiken
Auseinandersetzungen um die Vaterschaft
soziale Phobie, Ängste vor anderen, "Hikikomori"
Lebensfremdheit, Melancholie, Burn-out-Syndrom, Fatigue, Depressionen
Phobien, Angststörungen
Zwängen
Traumatische Erlebnissen
Sucht und Abhängigkeiten
Persönlichkeits und Verhaltensstörungen
Mobbing, fehlender Anerkennung
Nicht-organische andrologische Probleme
Autoritätsprobleme: fehlende Anerkennung in Hierarchien
Asperger-Syndrom, autistische Tendenzen
Adoption
Scheidungskinderproblematiken (aus eigener Erfahrung)
unerfüllter Kinderwunsch
psychologische Begleitung bei reproduktionsmedizinischer Behandlung (und Sucht) - 30-40% der Frauen fallen bei dem nicht unwahrscheinlichen Scheitern in eine zuvor so nicht gekannte Depression
die in Deutschland selten diagnostizierte, aber häufige Form der passiv-aggresiven Persönlichkeitsstörung, die manche Autoren sogar für männertypisch halten
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